Wer den Schaden hat...

»Glaube Liebe Hoffnung« im Theater unterm Dach

  • Lucía Tirado
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Leute in der so genannten Eingangszone des Jobcenters haben Probleme mit ihrer erneuerbaren Körperenergie. Sie sind genervt von den Prozeduren, denen sie sich als vermeintliche Bittsteller beim Amt zu unterziehen haben. Wartebeziehungen entstehen. Eine lächerliche Hierarchie baut sich auf. Wenn man sich widersetzt, gebe es nichts als Ärger, sagt eine Frau. Die Mutter von sieben Kindern hat sich schon zwei Stunden vor der Öffnungszeit hier hingesetzt. »Rein ins Vergnügen«, steht auf ihrem Shirt. Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung.

Die Situation ist von Beginn an absurd in der Inszenierung »Glaube Liebe Hoffnung – die zerstörerische Macht der kleinen Paragraphen« der Gruppe hardt attacks. Regisseurin Wenke Hardt bettet in dem Stück nach Ödön von Horváth dessen eigentliches Stück in die aktuelle Wartezimmerszenerie. Geschickt lässt sie erkennen, dass sich an der Situation der Betroffenen bis heute rein gar nichts ge...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.