»Theos« Traum blieb unerfüllt

Der einstige ASK-Fußballer engagiert sich im Projekt »Fußball gegen Gewalt«

  • Hans-Jürgen Zeume
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Gerhard Körner, einst renommierter Fußballer beim ASK Vorwärts Berlin, kennt man am besten unter »Theo« Körner. Seine Visitenkarte zieren Olympia-Bronze 1964, 276 DDR-Oberligaspiele, 50 Tore, 33 Länderspiele. Er ist mittlerweile 60 Jahre alt, aber noch immer ruhelos. So engagiert sich »Theo« Körner in Berlin beim Projekt »Fußball gegen Gewalt«. Sein Domizil ist das kleine Stadion im Erholungspark in der Wuhlheide. Hier hat sich 1995 der FC Karlshorst gebildet - und hier gibt es auch einen großen Zulauf an ausländischen Kindern und Jugendlichen, nicht nur im Verein mit seinen 300 aktiven Mitgliedern. »Ich bin mit Leib und Seele Trainer gewesen, habe mit Erwachsenen und mit Jugendlichen gearbeitet«, sagt Körner, der nach der Wende zeitweilig einen Arbeitsplatz beim 1. FC Union Berlin fand. Nach 1989 hat er sich auch in einer zweijährigen ABM in der 1. Realschule Marzahn verdient gemacht. Dort leitete er eine Arbeitsgemeinschaft Fußball - und zwar für Jungen und Mädchen. Jetzt kümmerte sich Körner in der »Beschäftigungs- und Qualifizierungs-Gesellschaft« (BQG) speziell um die Integration ausländischer Spieler, um junge Leute vom Balkan, aus Osteuropa, aus der Türkei und dem Irak. »Sie reagieren auf viele Dinge mit Frust«, schildert Körner seine Erfahrungen. »Deshalb muss man beim Zuhören viel Geduld haben. Nur so gewinnt man ihr Vertrauen. Um der Gewalt zu begegnen, muss man nicht nur überzeugen können, sondern auch versuchen, Ruhe auszustrahlen«, fügt der diplomierte DHfK-Trainer hinzu - der dafür genau der richtige Typ ist. Natürlich befragen ihn die Fußball begeisterten jungen Leute nach seiner sportlichen Vergangenheit. »Einmal im Leben gegen Pele spielen«, schwärmt er dann und erinnert an ein Turnier in Chile zu Allende-Zeiten. »Die DDR-Auswahl traf im Endspiel auf den FC Santos, den Klub von Pele. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen beim Gedanken, gegen Pele zu spielen. Doch tags darauf lief ich zwar auf - aber nicht Pele. Der war verletzt.« Befragt nach seinem WM-Tipp 2002, sagt »Theo« Körner: »Ob Brasilien ins Endspiel kommt, da bin ich mi...

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