Wenig Versöhnliches auf Sri Lanka

Im Norden der Insel hallt der Bürgerkrieg noch immer nach

  • Lee Yu Kyung, Colombo
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Im Mai 2009 erklärte Sri Lankas Präsident Mahinda Rajapakse die tamilischen »Befreiungstiger« (LTTE), die im Norden und Nordosten der Insel für einen Tamilenstaat gekämpft hatten, für besiegt. Ein 26-jähriger Bürgerkrieg ging zu Ende. Unsere Autorin besuchte anderthalb Jahre später das ehemalige Kriegsgebiet.

Militärposten – hier in Mannar – sind im Norden allgegenwärtig.
Militärposten – hier in Mannar – sind im Norden allgegenwärtig.

Uniformierte junge Männer mit Kalaschnikows sind im Norden Sri Lankas allgegenwärtig. Von Mannar im Nordwesten über Vavuniya, das Tor zum Norden, bis Mullaithivu, dem letzten Schlachtfeld im Nordosten, wo es mehr Soldaten als Zivilisten geben soll.

Am Kontrollpunkt Omanthai müssen Reisende ihre Ausweise vorzeigen, zum dritten Mal, nachdem sie die erste Kontrolle am Stadtrand von Vavuniya – keine fünf Kilometer von Omanthai entfernt – passiert haben. »Keine Sorge, nur eine Kontrolle. Wir haben Frieden, Sie können sich überall frei bewegen.« Ein freundlicher Tamile, der mit mir im Bus in Richtung Jaffna fährt, versucht mich zu beruhigen. Aber das »überall« gilt nicht für jedermann. An diesem Kontrollpunkt werden Ausländer, die keine Genehmigung des Verteidigungsministeriums vorlegen können, zurückgewiesen. Obwohl das Ministerium telefonisch mitgeteilt hatte: »Ja sicher, sie können (nach Jaffna) fahren.« Offenbar dürfen Auslän...


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