66 Schritte gegen Streubomben

Tod einer Schülerin überschattete Konferenz im laotischen Vientiane

  • Michael Lenz, Vientiane
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit der Verabschiedung eines 66-Punkte-Aktionsplans ging am Freitag in der laotischen Hauptstadt Vientiane die erste Konferenz über die Verwirklichung des Osloer Vertrags zur Ächtung von Streubomben zu Ende. »Von der Vision zur Aktion« war das Motto der viertägigen Debatte über das Abkommen, das am 1. August dieses Jahres in Kraft getreten ist.

Überschattet wurde die Konferenz vom Tod eines neunjährigen laotischen Mädchens. Die kleine Pui aus dem Dorf Thasala in der Provinz Bolikhamxay hatte am Mittwochnachmittag auf dem Rückweg von der Schule eine tennisballgroße Kugel vom Boden aufgehoben, um sie ihrer Schwester zu zeigen. Als sie das Fundstück wieder auf den Boden warf, explodierte die Kugel – ein Bomblet, wie die einzelnen Sprengkörper einer Streubombe genannt werden. Die beiden Mädchen wurden umgehend in ein Krankhaus des drei Stunden entfernte gelegenen Vientiane gebracht, doch die kleine Pui erlag nach einer halben Stunde ihren schweren Verletzungen. Die 15-jährige Schwester wird überleben.

Der laotische Außenminister Thongloun Sisoulith nannte den Unfall eine »traurige Mahnung«. Jährlich bis zu 300 Laoten kommen auch 35 Jahre nach Ende des Indochinakriegs durch Blindgänger ums Leben. Besonders häufig sind Kinder die Opfer. »Neben der Verpflichtung zur Räumung de...


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