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Zensus befragt Hauseigentümer

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Die Volkszählung 2011 wirft ihre Schatten voraus. Eigentümer müssen mitteilen, ob ihr Haus wirklich ihnen gehört. Im nächsten Jahr will der Staat dann deutlich mehr wissen – nicht nur von Hauseigentümern. Berliner und Brandenburger Hauseigentümer erhalten von nächster Woche an Post vom Amt für Statistik. Die Behörde will mit Fragebögen klären, wem die Häuser gehören und wie ihre Eigentümer erreichbar sind. Damit bereitet das Amt die Gebäude- und Wohnungszählung 2011 vor und macht in der Region den ersten großen Schritt in Richtung Volkszählung 2011. Die Statistiker nennen sie Zensus.

»Es geht um die Frage: Gehört Ihnen die Wohnung noch oder nicht? Einen tieferen Sinn hat diese Befragung nicht«, sagte Präsidentin Ulrike Rockmann am Freitag. Im Mai werden die Eigentümer dann aber konkreter befragt: Wie groß und wie alt das Haus ist, wie es beheizt wird, wie viele und wie große Wohnungen es gibt, wem sie gehören und ob es Leerstand gibt.

In Berlin werden 170 000 Fragebögen verschickt, in Brandenburg 660 000. Die Angeschriebenen sind zur Auskunft verpflichtet. Das Amt hofft, dass die Befragten innerhalb von zwei Wochen die Fragebögen zurückschicken oder über das Internet antworten. Wer nicht antwortet, soll mit Zwangsgeldern unter Druck gesetzt werden.

Im Mai beginnt auch die eigentliche Volkszählung: Vier Prozent der Berliner und zwölf Prozent der Brandenburger werden als Stichprobe zufällig ausgewählt und befragt – etwa zu Bildung und Ausbildung, Migrationshintergrund und Religion. Wer nicht persönlich befragt werden will, kann den Fragebogen selbst ausfüllen und einschicken.

Im Gegensatz zu früheren Zählungen wird nach dem »Zensusgesetz 2011« nur ein Teil der Bevölkerung direkt befragt. Der Zensus stützt sich vor allem auf Daten aus den Registern der Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit. Die Befragung aller Bürger 1987 in der Bundesrepublik hatte massive Proteste ausgelöst.

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