In den Kulissen

Mein Job

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Für 17 Orden müssen schon besondere Verdienste her, solchen Ehrenregen gibt's nicht einfach so. Das darf man uns Mitbürgern mit Sozialismuserfahrung schon glauben. Und Parlamentsvize Karin Seidel-Kalmutzki (SPD) hatte wahrlich etwas zu bieten. Sie repräsentierte am Donnerstag ein Abgeordnetenhaus, das mit alten Traditionen brach. Denn die angreifenden Narrentruppen rückten am 11.11. vereinbarungsgemäß eine Stunde früher und damit um 10.11 Uhr an. Das Hohe Haus schob die Parlamentssitzung vor. Die Narren hätten aber wenigstens auf 10.10 Uhr bestehen sollen und dass sie im kommenden Jahr einen Monat früher kommen

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Vergnügungssteuerpflichtig sei eine Pressekonferenz noch nicht, spöttelte der Finanzsenator nach der Senatssitzung, die just die Erhöhung dieser Abgabe beschlossen hatte. Was wohl noch? »Mein Job«, beschied Ulrich Nußbaum mit vielleicht nur gut unterdrücktem Selbstzweifel. Bei allen Arten des Glückspiels habe er aber selbst noch nie ein Gewinnlos gezogen. Einst war er auch in der Saarbrücker Spielbank als Student bei einem Testbesuch seine 10 Mark beim ersten Einsatz los. Deshalb bekannte Nußbaum wohl recht gern: »Das ist nicht mein Feld und interessiert mich auch herzlich wenig.«

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Milan Paul Zillich erschien bei der Linksfraktion zum Antrittsbesuch. Er verfügt über ein stattliches und – auch weil sogar das ND drin ist – wohl ziemlich komplettes Pressearchiv. Das umfasst allerdings nur den 23. 10. 2010, weil eben dieser Tag Milan Pauls Geburtstag ist. Das erklärten Mutter Annette und Vater Stefan nicht besonders. Doch glaubte der Abgeordnete Zillich, seinen Fraktionskollegen überzeugend versichern zu müssen, dass die Vornamenswahl nichts mit irgendwelchen Fußballklubs zu tun habe.

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