Leylas Vergehen

Kurdin soll aus Nürnberg abgeschoben werden

  • Leonhard Seidl, Nürnberg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In Nürnberg droht einer 18-jährigen Kurdin die Abschiebung, weil sie an kurdischen Veranstaltungen teilgenommen hat. Das »Solidaritätsbündnis für Leyla« befürchtet, dass ein Exempel statuiert werden soll.

Leyla ist nicht der richtige Name der 18-jährigen Nürnbergerin. Aber aus Sorge vor weiteren Problemen und Schikanen will sie lieber anonym bleiben. Denn im September teilte ihr das Einwohneramt der Stadt Nürnberg in einem 25-seitigen Eilbeschluss des Verwaltungsgerichts Ansbach mit, dass sie ausreisen müsse – weil sie eine Gefahr für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland darstelle. Leyla hatte 2006 bei einer Demonstration in Nürnberg eine kurdische, »angeblich verbotene Parole« gerufen, erklärte das Solidaritätsbündnis. Zu diesem Zeitpunkt war Leyla 14 Jahre alt.

Voll integriert

2009 nahm sie an mehreren kurdischen Kulturveranstaltungen in Nürnberg teil, wie auch an einer Großdemonstration in Straßburg. Sie alle waren offiziell angemeldet, auch wenn die Veranstaltungen teilweise im sympathisierenden Umfeld der kurdischen Arbeiterpartei PKK stattfanden, die von der EU als terroristisch bezeichnet wird. Aus Sicht des Solida...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.