Alle Trecker zurück auf den Höfen?

Landwirt Carsten Niemann über Dreck im Tank, Politiker und den Spaßfaktor von Castor-Blockaden

Die Bäuerliche Notgemeinschaft ist mit ihren Treckern eine der tragenden Säulen der wendländischen Anti-Atom-Bewegung – Carsten Niemann, Jahrgang 1959, gehört dazu. Der Bio-Landwirt baut im nördlichen Sachsen-Anhalt Kartoffeln an und hatte sich wie viele andere für die Castor-Tage freigenommen. Wie sieht die Bilanz der Bauern aus? Ines Wallrodt sprach den Atomkraftgegner knapp eine Woche nach den Massenprotesten.

ND: Die Atommüll-Behälter sind vor einer Woche in Gorleben angekommen. Aber Sie haben immer noch viel zu tun. Ist das noch der Castor- oder schon der »Kartoffel-Stress«?
Niemann: Das geht jetzt ineinander über. Die Arbeit hat fast eine Woche lang geruht. Die Kunden mussten warten. Das muss alles aufgeholt werden.

Sind mittlerweile alle 117 von der Polizei sichergestellten Trecker wieder auf den Höfen?
Nein. Einige stehen noch immer an der Strecke. Eigentlich müssten sich die Trecker einfach wegfahren lassen. Aber so war es nicht. Es ist fast so, als ob Polizisten aus Rache Dreck in einige Tanks geschüttet hätten. Bei anderen Traktoren wurden Leitungen gelöst oder auch mit Papierschnitzeln verstopft. Fachwerkstätten sind jetzt damit beschäftigt, die Schäden zu beheben.

Hat die Beteiligung an Trecker-Blockaden rechtliche Konsequenzen?
Die vier, fünf Treckerfahrer, die am Demo-Sonnabend an der Spitze der Treckerkolonne gefahren sind und a...



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