NATO erwartet von Russland Kooperation in Afghanistan

Emsige Verhandlungen vor dem Gipfel in Lissabon

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Russland und die NATO wollen während des bevorstehenden Gipfels in Lissabon eine neue Vereinbarung über Zusammenarbeit in Afghanistan abschließen. Über Details wird offenbar bis zur letzten Minute verhandelt.

Russische Medien melden unter Berufung auf informierte Kreise, die NATO erwarte von Moskau eine Genehmigung für den Transport militärischer Güter über russisches Gebiet. Bisher dürfen Kampftechnik, Treibstoff und Truppen Russlands Grenze nicht passieren. Geplant sei auch eine Erweiterung der Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Drogenanbau und -schmuggel. Russland, klagt dessen NATO-Botschafter Dmitri Rogosin, leide am stärksten unter geschmuggeltem Rauschgift aus Afghanistan und sei an einer Kooperation mit dort stationierten Kräften der Allianz interessiert.

Die russische Drogenbehörde rechnet derzeit mit über zwei Millionen Abhängigen im Lande. Die Sucht habe »epidemische Ausmaße« angenommen und bedrohe die nationale Sicherheit, klagt Behördenchef Viktor Iwanow, der zugleich harte Kritik am Westen übt, dem in Afghanistan offenbar die Prioritäten verrutscht seien. Seit dem Einmarsch der NATO 2001 hätte sich die Mohnanbaufläche nicht ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.