Die Allianz will kein Weltpolizist sein

Staatsminister Werner Hoyer (FDP) über die künftige Rolle der NATO

Werner Hoyer war schon von 1994 bis 1998 Staatsminister im Auswärtigen Amt, später dann in Oppositionszeiten von 2002 bis 2009 stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Seit Oktober 2009 ist der 59-Jährige erneut Staatsminister im Berliner Außenamt und Mitglied im zweiten Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mit ihm sprach Martin Lejeune.

ND: Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts wurde der Islamismus zum neuen Feindbild des Westens. Die NATO-Strategie, die jetzt in Lissabon beschlossen wird, will mit noch mehr hochmobilen und effizienten Einsatztruppen außerhalb des NATO-Gebietes den Terrorismus bekämpfen. Ist Al Qaida so stark, dass das größte Militärbündnis der Welt seine Strategie ändern muss?
Hoyer: Im neuen Strategischen Konzept wird genauso wenig die Rede von Feindbildern sein wie übrigens auch schon im derzeit gültigen Konzept von 1999. Es geht auch nicht um eine Rolle der NATO als Weltpolizist, wie sie von Ihnen skizziert wird – übrigens ausdrücklich nicht. Es geht darum, auf Grundlage einer Bedrohungsanalyse im NATO-Rahmen vernünftige Vorsorge zu treffen. Das neue Strategische Konzept wird hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Einen auf eine groteske Fehlinterpretation des Islam gegründeten Terrorismus werden wir auch weiterhin entschlossen bekämpfen.

Da...



Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.