Das Geschäft mit der Ware Frau

Die Hilfsorganisation CARE informiert über Frauenhandel auf dem Balkan

  • Antje Stiebitz
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Auf dem Balkan sind Frauenhandel und Zwangsprostitution ein einträgliches Geschäft. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen – von den Vereinten Nationen am 25. November proklamiert – lud die Hilfsorganisation CARE am Montagabend in Berlin zu einer Fachveranstaltung ein. Im Brennpunkt standen politische, menschenrechtliche und soziale Aspekte des »Trafficking«.

Mara Radovanovic aus Bosnien-Herzegowina, Juristin und Gründerin der Frauenorganisation LARA, hilft Mädchen, die in Hinterzimmern von Hotels, Bars oder Nachtclubs gefangen sind und missbraucht werden. Niemand habe anfangs etwas von »Trafficking« gewusst, aber dann seien in ihrer Stadt plötzlich acht Opfer aus der Ukraine aufgetaucht, erinnert sich die 63-Jährige. »Da war klar, dass wir dagegen ankämpfen müssen.« Durch die Geschichten der Opfer, erzählt Radovanovic, hätten sie alles über »Trafficking« gelernt. Die Organisation begann Druck auf die Regierung auszuüben, damit sie etwas gegen Handel und Missbrauch von Frauen unternimmt. Und sie versuchte die Täter vor Gericht zu bringen. Doch das sei nicht einfach, denn »Trafficking« sei organisiertes Verbrechen, hänge oft eng mit politischen Akteuren, Korruption und Erpressung zusammen. Kaum einer wolle gegen die Kriminellen als Zeuge aussagen.

Doch vor allem will LARA Frauen und Mädchen a...


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