Ich-Botschaften in Märchenform

In Halle werden seit drei Jahrzehnten kreative Texte von Kindern aus aller Welt gesammelt

  • Thomas Schöne, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In einem Kindertext-Archiv in Halle können Wissenschaftler und andere Interessierte die Welt durch die Augen der Kleinen sehen. Die ältesten Texte sind 100 Jahre alt. Und es wird weiter gesammelt.

Halle. »Wer Freunde findet, verbindet. Wer entdeckt, weckt. Wer schenkt, denkt. Wer schreibt, bleibt. Wer lacht, kracht.« Das Gedicht der Sechstklässlerin Alexandra Behrend stammt aus dem Archiv für Kindertexte in Halle. Insgesamt lagern im Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik der Universität Halle 80 000 Texte aus 80 Ländern.

»Das sind kreative Texte, keine Schulaufsätze«, betont Projektleiterin und Inhaberin des Lehrstuhls Grundschuldidaktik/Deutsch, Eva Maria Kohl. Dies sei wahrscheinlich die weltweit größte Kindertextsammlung. Die ältesten Zeilen von Kinderhand sind rund 100 Jahre alt. Die Kinder um 1900 erzählen vom Alltag in der reformpädagogischen Schule. »Wenn Kinder Geschichten schreiben, dann schreiben sie immer etwas über sich«, sagt Kohl. Es sind »Ich-Botschaften« in Form von Märchen, Rätseln oder Versen, in denen Kinder ihre Hoffnungen, Wünsche, Probleme und Ängste symbolisch mitteilen. Bei den Themen stehen ...


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