Schatten über der Sportstadt

Wie Riesa zur Hochburg der NPD wurde

  • Olaf Sundermeyer
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Sportstadt Riesa« prangt schon am Ortseingang der sächsischen Stadt. Es ist fast, als wolle man frühzeitig von einem politischen Makel ablenken.

Als der Boxfan Wolfram Köhler noch Oberbürgermeister des sächsischen Riesa war, wurden zwei Spatenstiche gesetzt, die den Ruf der Stadt entscheidend verändern sollten. Bei dem einen, zum Bau einer Mehrzweckhalle, die heute unter dem Name »Erdgas Arena« firmiert, hatte Köhler den Werkzeugstiel selbst in der Hand. Den anderen, den für den Sitz des NPD-eigenen Verlages »Deutsche Stimme«, hat er vor zehn Jahren zumindest nicht zu verhindern versucht. Aus dem Verlag heraus gelang einer Clique von NPD-Funktionären der Einzug in den sächsischen Landtag.

Nirgendwo sonst ist die verfassungsfeindliche Partei stärker als in Sachsen – und kundige Beobachter behaupten, das alles wäre nicht so gekommen, wenn man sich aktiv gegen die Ansiedlung des Verlages gestellt hätte. Die Spitzenfunktionäre der NPD, die in der Sportstadt Riesa leben, fühlen sich hier wie »Fische im Wasser«, so der NPD-Landtagsabgeordnete Jürgen Gansel.

Gansels Bürgerbüro l...


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