Gefährliche Allzweckwaffe

Pfefferspray gegen Demonstranten – damit soll Schluss sein, fordert ein Gutachten

Pfefferspray ist die neue Allzweckwaffe der Polizei – und gehört verboten. Das meint die Linkspartei und hat dazu ein Gutachten verfasst. Darin werden die gesundheitlichen Auswirkungen aufgeführt, die längst nicht nur tränende Augen sind, und die Frage gestellt: Wann darf die Polizei Pfefferspray verwenden und wann nicht? Mit dem Verfasser des Gutachtens BJÖRN SCHERING, sprach für ND HEIKE DEMMEL.

Björn Schering ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Karin Binder (LINKE).
Björn Schering ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Karin Binder (LINKE).

ND: Was war der Anlass für das Gutachten?
Schering: Wir haben das Gutachten aufgrund der zunehmenden Verwendung von Pfefferspray durch die Polizei erstellt und wegen der zunehmenden Verletzungen friedlicher Demonstranten. Gerade bei Protesten gegen Stuttgart 21 oder dem Castor-Transport ist Pfefferspray in riesigen Mengen unterschiedslos und willkürlich eingesetzt worden. Die Polizei setzt es zunehmend als Allzweckwaffe ein.

Eine Waffe, die auch erhebliche gesundheitliche Schädigungen nach sich ziehen kann.
Pfefferspray ist längst nicht so ungefährlich wie man meint. Bei Personen, die gesundheitlich vorbelastet sind, die unter Asthma oder Bronchitis leiden oder Beruhigungsmittel einnehmen, kann es eine tödliche Wirkung haben. Sie können ersticken oder aufgrund der chemischen Reaktion zu Tode kommen. Indirekte Wirkungen sind Schockzustände bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen. Das ist bisher kaum untersucht worden.

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