Der lange Marsch führt über den Minengürtel

Immer mehr Flüchtlinge versuchen, durch die Hintertür in die »Festung Europa« zu gelangen

  • Susanne Götze
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der EU-Afrika-Gipfel betonte in seiner Schlusserklärung am Dienstag im libyschen Tripolis die Bedeutung der Zusammenarbeit beider Seiten. Das Problem der afrikanischen Flüchtlinge aber wurde ausgeblendet.

Seit fünf Jahren schon sitzt N. in einem türkischen Hotelzimmer und wartet auf die Chance seines Lebens. Der junge Mauretanier ist allein. Ohne Familie, ohne Geld, ohne Perspektive. Er hat schon mehrere Male versucht, nach Griechenland zu kommen – vergebens. Um sicher über die EU-Grenze zu gelangen, braucht er mindestens 1200 Dollar – und viel Glück.

Von solchen ausweglosen Situationen erzählt der aktuelle Bericht der französischen Nichtregierungsorganisation Migreurop, deren Partner in ganz Europa die Situation an Grenzen und in Flüchtlingslagern beobachten. Griechenland ist mittlerweile zum Einwanderungsland Nummer eins für Flüchtlinge geworden, die »illegal« in die EU einreisen wollen. Traditionell versuchten vor allem Menschen aus Afghanistan, Irak und Iran, über die türkisch-griechischen Grenze zu kommen – nun sind unter ihnen immer mehr Afrikaner aus Tschad, Nigeria, Mali oder Mauretanien.

Denn in den letzten Jahr...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.