Zwischen Wir und Ich

Mario Holetzeck in Cottbus: Schauspieldirektor und Regisseur

Szenenfoto aus »König Lear«. Die Bühne entwarf Gundula Martin, die Kostüme Susanne Suhr.
Szenenfoto aus »König Lear«. Die Bühne entwarf Gundula Martin, die Kostüme Susanne Suhr.

König Lear erlebte vor ein paar Tagen am Staatstheater Cottbus in der Regie Mario Holetzecks eine begeistert gefeierte Premiere. Lear ist ein schwieriges Stück. Vielen Theaterleuten gilt es als unspielbar; vielen Theaterbesuchern als vertrackt, zu lang und der Verdauung schlecht bekömmlich.

Wenn es dennoch gelang, einen Lear auf die Bühne zu bringen, bei dem Zuschauern mehr als einmal der Atem stockt, und man trotz der Länge der Vorstellung nicht in Versuchung gerät, auf die Uhr zu schauen, muss etwas Besonderes geschehen sein. Holetzeck, in einem Interview nach dem Geheimnis seiner Inszenierungserfolge gefragt, antwortete: »Stille«. Und ergänzte nach kurzer Überlegung selbst: »Es gibt keins.« Beide Aussagen treffen zu.

Zwei Wochen vor der Premiere probiert das Ensemble im Malsaal den fünften Akt, von der Szene bei Dover vor der Schlacht zwischen Engländern und Franzosen bis zum bitteren Ende, als Lear das eigene Herz bittet, nun endli...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.