Aufstieg aus der zweiten Liga

OECD veröffentlichte neue Schulleistungsstudie PISA / Trotz Fortschritten bleibt das deutsche Bildungssystem nach wie vor eine Großbaustelle

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Deutschlands Schulsystem hat noch nicht Weltniveau erreicht, aber der Abstand zur Spitze ist geringer geworden. Jedenfalls im PISA-Ranking. Ein genauerer Blick offenbart allerdings, dass nach wie vor gravierende Mängel herrschen. So ist der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg immer noch groß und auch in der Basiskompetenz, dem Leseverständnis, bleiben 15-jährige deutsche Schüler Mittelmaß.

Karikatur: Christiane Pfohlmann
Karikatur: Christiane Pfohlmann

Vielleicht wäre alles leichter, wäre Deutschland keine wirtschaftliche Großmacht, hätte es keine leistungsfähige Industrie und wäre kein Exportweltmeister. Dann würden sich hiesige Politiker nämlich um den Rohstoff Bildung genauso kümmern wie es ihre Kollegen in Finnland, Südkorea oder Hongkong tun. Es sind vor allem die asiatischen Länder, die bei der neuen PISA-Studie die besten Noten von den OECD-Forschern erhalten haben. Auffallend ist auch, dass in kleineren Ländern wie Peru, Chile, Lettland oder Israel die Schüler beim PISA-Test im Vergleich zu 2000 den größten Kompetenzzuwachs erzielten.

Doch auch in Deutschland sind die Zuwächse signifikant. Im Bereich Leseverständnis lag Deutschland bei der ersten PISA-Studie 2001 mit 484 Punkten noch deutlich unter dem OECD-Mittelwert von 500. Unter 32 teilnehmenden Ländern bedeutete dies Platz 21. Spitzenreiter war Finnland mit 546 Punkten. Oder anders ausgedrückt: Im Testgebiet Lesekompeten...


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