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Warnung vor Transport von Atommüll
Oranienburg (dpa). Oranienburgs Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke (SPD) hat sich gegen einen möglichen Castor-Transport mit Atommüll durch seine Stadt ausgesprochen. In einem Schreiben an Innenminister Dietmar Woidke (SPD) warnte er dringend davor, einen Streckenverlauf über Oranienburg zum Zwischenlager in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
Er verwies auf zahlreiche Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Stadtgebiet. Gutachter vermuten mehr als 300 Sprengkörper. Ein Ministeriumssprecher in Potsdam bestätigte den Eingang des Schreibens. Es sei an die zuständigen Stellen – das Bundesamt für Strahlenschutz und das Eisenbahnbundesamt – weitergeleitet worden. Laesicke wies darauf hin, dass weite Teile der Oranienburger Innenstadt wegen der vielen Blindgänger vom Landrat für den Schwerlastverkehr und für Busse gesperrt worden seien. Durch Erschütterungen könnten Detonationen ausgelöst werden. »Gerade der Oranienburger Bahnhof gehört zu einem besonders gefährdeten Gebiet«, meinte der Bürgermeister. »Deshalb erwarte ich, dass die für den Castor-Transport Verantwortlichen diesem Umstand Rechnung tragen.«
Voraussichtlich am 14. Dezember startet im französischen Cadarache ein Zug mit hoch radioaktiver Fracht. Die in vier Castoren verstauten Brennelemente stammen vom Forschungszentrum Karlsruhe und vom Atomfrachter »Otto Hahn«.
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