Londoner Regierung will Hochschulen nur für Reiche

Studiengebühren in Großbritannien sollen verdreifacht werden

  • Ian King, London
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Heute Abend entscheidet das britische Parlament über die Pläne der konservativ-liberalen Koalition, die Studiengebühren an den Universitäten auf über 10 000 pro Jahr Euro zu erhöhen. Dadurch soll die 80-prozentige Streichung der Regierungszuschüsse für den Hochschulbereich wieder ausgeglichen werden. Erneut wollen an den Universitäten Studentinnen und Studenten die Gebührenfreiheit im höheren Bildungswesen fordern. Fürs erste dürften ihre Argumente im Unterhaus aber ungehört verhallen.

Wenn die Vertreter aller Fraktionen – außer den Konservativen – gegen die Gesetzesvorlage stimmen würden, müsste die Gebührenerhöhung scheitern. Aber dazu wird es nicht kommen. Zwar wird die Labour-Opposition auf Seiten der Studenten stehen und zu verdrängen suchen, dass Tony Blairs Labour-Regierung die Gebühren einführte – wenn auch im viel geringeren Umfang. Aber Labour hat fast 60 Mandate weniger als die Tories, von denen nur ein Einziger mit der Opposition stimmen will. Donnerstag abends fahren obendrein die meisten schottischen, walisischen und nordirischen Abgeordneten in ihre Wahlkreise zurück, sind bei der Abstimmung also gar nicht mehr anwesend. Das trifft tatsächlich vor allem die Opposition: In Schottland stellen die Tories nur einen einzigen Parlamentarier, in Wales sprechen sie für eine Minderheit. Von der Abwesenheit der Gegner kann Premier David Cameron nur profitieren.

Am lustigsten führen sich die Libe...


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