Diese Einzige

Felicia Langer wird heute 80

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
»Ich war gefesselt in meiner Arbeit und lebte sie freilich so, dass sie mir zur eigentlichen Freiheit wurde ... Wie aber hätte ich ein Recht, mich zu einem Opfer zu machen. Ich erhielt Schläge, aber lebte auf der Seite der Freien.« FELICIA LANGER
»Ich war gefesselt in meiner Arbeit und lebte sie freilich so, dass sie mir zur eigentlichen Freiheit wurde ... Wie aber hätte ich ein Recht, mich zu einem Opfer zu machen. Ich erhielt Schläge, aber lebte auf der Seite der Freien.« FELICIA LANGER

Wer mit Felicia Langer ins Gespräch will, kann nicht sagen, er sei ungewarnt. Die Erscheinungs-Weise dieser Frau ist fast schon Legende. Sie spaltet das Publikum. Wer sich zu ihr bekennt, hat schon Stellung bezogen. Es gibt nur ein Entweder-Oder, kein Sowohl-Als-auch. Sie steht im Krieg.

Man muss es so deutlich sagen. Im Krieg gegen Israels Regierungspolitik. Sie lebte zu keiner Zeit auf jener Seite des Daseins, wo Frieden, Güte, Sanftmut, Friedfertigkeit und Freundlichkeit reichhaltig und unbesehen verteilt werden. Wo sie hinging, zielstrebig, war Frieden kein Zustand, sondern Ziel. Wo sie aushielt, und zwar ebenso zielstrebig, musste man für Sanftmut, Friedfertigkeit, Freundlichkeit erst kämpfen, und immer steht ja die Frage, wie viel Sanftmut, Friedfertigkeit man bei so einem Kampf noch in sich tragen darf, wie viel davon man schützen, verdrängen – und wie viel an Freundlichkeit man geradezu abtöten muss.

Am 9. Dezember 1930 w...


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