Festgenommen auf der Demo? EA anrufen!
Eine Institution der linken Szene Berlins feiert runden Geburtstag
Am Abend nach der Schlacht am Fraenkelufer wurde der Berliner Ermittlungsausschuss gegründet. Heute feiert er seinen 30. Geburtstag im Kreuzberger Mehringhof.
Fernes Verkehrsrauschen dringt durchs angelehnte Fenster, als das Telefon wieder klingelt. Aus dem Hörer dröhnt Lärm, eine aufgeregte Stimme berichtet von einer Festnahme, rattert Namen und eine Adresse herunter, berichtet hektisch, wie der Betroffene von mehreren Polizeibeamten abgeführt wurde. Die junge Frau, die den Anruf in einem Berliner Büro entgegen genommen hat, beruhigt den Anrufer zunächst, bittet ihn, sich eine ruhigere Ecke zu suchen. Schließlich notiert sie sich die Daten und den Zeitpunkt der Festnahme.
Während der Walpurgisnacht, und am 1. Mai, als es in manchen Jahren hunderte Festnahmen gab, oder bei einer der vielen Demonstrationen, die in Berlin stattfinden, sind solche Anrufe Routine: Der Ermittlungsausschuss (EA) betreut und berät seit 30 Jahren vorrangig Angehörige der linken Szene vor, während und nach Demonstrationen. »Auf Großevents wie der Walpurgisnacht und dem 1. Mai ist das Telefon im EA-Büro mitunter drei ...
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