Der Hass kommt aus der Mitte der Gesellschaft

Der Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung Wolfgang Benz warnt vor einer wachsenden Islamfeindschaft

Der Historiker Wolfgang Benz leitet das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.
Der Historiker Wolfgang Benz leitet das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin.

ND: Auf ein islamisches Kulturzentrum wurde am Donnerstag in Berlin erneut ein Brandanschlag verübt. Zuvor wurde bereits an der Sehitlik- und an der Al Nur Moschee gezündelt. Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen den Taten und der Debatte über Muslime?
Ja, natürlich sehe ich einen solchen Zusammenhang. Denn wenn in der Öffentlichkeit eine Debatte hochgekocht wird, in der sich Wortführer hasserfüllt gegenüber Muslimen äußern und mit schlichten Parolen Überfremdungsängste stimulieren, dann muss man nur noch abwarten, bis es soweit ist und bis der erste Brandsatz gegen eine islamische Einrichtung fliegt.

Können wir von einer wachsenden Islamfeindschaft in der Mitte der Gesellschaft sprechen oder ist das ein Randproblem?
Das ist bestimmt kein Randproblem. Das sieht man ja an den Verkaufszahlen und an der Akzeptanz des Buches des ehemaligen Finanzsenators Thilo Sarrazin. Da ist ein Bedürfnis in der Mitte der Gesellschaft getroffen worden, d...


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