Wikileaks rückt Pfizer auf die Pelle

Pharmakonzern soll in Nigeria nach Druckmitteln gesucht haben, um Strafzahlungen zu entgehen

Der Pharma-Konzern Pfizer wollte nach Erkenntnissen von US-Diplomaten den nigerianischen Staatsanwalt unter Druck setzen, um hohen Strafzahlungen nach dem Tod von Kindern bei einem Medikamenten-Test zu entgehen. Das geht aus neuen Depeschen aus den Wikileaks-Beständen hervor, die in der Nacht zum Freitag veröffentlicht wurden.

Berlin (dpa/AFP/ND). Die Depesche aus Nigeria wirft ein neues Licht auf einen altbekannten Fall. Pfizer (Hauptsitz in New York) hatte 1996 während einer schweren Meningitis-Epidemie in der nigerianischen Provinz Kano 100 Kindern das neue Medikament Trovan verabreicht. Fünf von ihnen starben, einige trugen bleibende Gesundheitsschäden davon. Später gab es Vorwürfe, die Zustimmung der Eltern sei nicht ordnungsgemäß eingeholt worden; die Behörden klagten. Der Pharmakonzern betonte, alles sei rechtmäßig verlaufen und die Todesfälle gingen allein auf die Krankheit zurück. Von weiteren 100 Kindern, die von Pfizer-Ärzten zum Vergleich mit einem damals meistgenutzten anderen Medikament behandelt worden waren, starben nach Angaben des Konzerns sechs.

Pfizer setzte dem jahrelangen Streit erst im Oktober 2009 ein E...


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