Zündstoff für den großen Knall

Berliner Beratungsstelle hilft pflegenden Angehörigen in Notsituationen

In Berlin bemüht sich eine vom Diakonischen Werk getragene Einrichtung um Hilfe für pflegende Angehörige, denen ihr familiärer Job über den Kopf wächst.

»Gerade habe ich meiner Mutter mit der Bürste auf den Kopf geschlagen. Sie wollte sich mal wieder nicht kämmen lassen. Ich kann sie doch so nicht gehen lassen.« Gabriele Tammen-Parr von der 1999 gegründeten Beratungs- und Beschwerdestelle für Gewalt und Konflikt in der Pflege älterer Menschen »Pflege in Not« zitiert eine Hilfesuchende.

Zwei hauptamtliche sowie vier ehrenamtliche Mitarbeiter, darunter eine Ärztin, sind hier tätig. Die vom Diakonischen Werk Berlin-Stadtmitte getragene Einrichtung ist eine der wenigen, die sich des Tabuthemas annimmt. In einem Bereich, wo im Zuge aller möglichen Reformen inzwischen fast alles statistisch erfasst wird, gibt es keine aktuellen Zahlen über Gewalt, obwohl jeder weiß, dass es sie gibt. 1995 gingen Kriminologen von etwa 600 000 Menschen zwischen 60 und 75 aus, die in engen sozialen Beziehungen Opfer von körperlicher Gewalt, Vernachlässigung, verbaler Aggression oder materieller Ausnutzung wurde...


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