Mangelhafte medizinische Versorgung

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(epd). Der Berliner Flüchtlingsseelsorger Ludger Hillebrand hat die Polizei erneut aufgefordert, die medizinische Versorgung der Häftlinge im Abschiebegewahrsam zu verbessern. Selbst schwerste Folterspuren wie schlecht verheilte Rippenbrüche oder ausgerissene Zehennägel würden nicht festgestellt, sagte der Jesuitenpater dem »Tagesspiegel«. Am Montag solle etwa ein 66-jähriger Mann nach Russland abgeschoben werden, obwohl unabhängige Ärzte bei ihm im vergangenen Jahr eine chronische Schizophrenie diagnostizierten. »Dieser Mann ist schwer krank und das ist sogar aktenkundig und jeder merkt es«, sagte Hillenbrand, »jeder – nur nicht der polizeiärztliche Dienst«. Dieser sei vielmehr in zwei Begutachtungen zum Schluss gekommen, dass der Flüchtling haft- und reisefähig sei. Wie die Grünen fordert Hillebrand die Polizei auf, nach Brandenburger Vorbild die Flüchtlinge durch unabhängige Ärzte untersuchen zu lassen und ihnen eine kostenlose Beratung durch einen Rechtsanwalt zu ermöglichen.

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