Der Eifelturm auf der Fingerspitze
An der Freiberger Bergakademie entsteht eine der weltgrößten unterirdischen Sprengkammern
Die Bergakademie Freiberg besitzt als einzige Universität der Welt ein eigenes Bergwerk. Künftig soll es dort im Dienste der Forschung ordentlich krachen – bei Explosionen entsteht superhartes Material.
Freiberg. In Zeiten allgemeiner Terrorwarnung bleibt der Chef des Lehrbergwerks »Reiche Zeche« in Freiberg wortkarg. Zur Frage nach der Menge hier gelagerten Sprengstoffs schweigt Klaus Grund und lächelt nur. Fest steht jedoch eines: Künftig wird die Bergakademie Freiberg als Grubenbesitzer erheblich mehr Sprengstoff brauchen – ganz legal und zu friedlichen Zwecken. »Wir sprengen hier nicht, um Dinge zu zerstören, sondern um neue Stoffe zusammenzusetzen«, sagt der Mineralogie-Professor Gerhard Heide.
Zwei Kilometer pro SekundeUnter seiner Regie entsteht in dem Bergwerk eine der weltweit größten unterirdischen Sprengkammern im Dienste der Forschung. Im kommenden Frühjahr sollen hier in 150 Meter Tiefe Versuche zur stofflichen Veränderung unter extremem Druck beginnen. Der ist nach menschlichen Maßstäben kaum fassbar. Die Freiberger sprechen von mehreren hundert Gigapascal und bringen selbst einen lustigen Vergleich: Würde man den...
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