Zwischen den Zeiten

10. Internationales Filmfestival in Marrakesch

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Dies ist eine mythische Stadt. Sie liegt da wie ein Traum aus Licht und Fabel. Sehr modern, sehr mittelalterlich. Hier liegt Schnee nur auf den höchsten Gipfeln des Atlasgebirges unter dem tiefblauen Himmel am Horizont. In der Stadt herrscht Sommer mit fünfundzwanzig Grad Celsius. Wenn der Muezzin zum Gebet ruft, klingt das fast wie Gesang. Elias Canetti hat in seinem Buch »Die Stimmen von Marrakesch« diese Minarette »Leuchttürme, aber von Stimmen bewohnt« genannt.

Marrakesch ist eine freundliche Stadt, die Menschen lächeln und sagen »Oui«, wenn man ein Anliegen hat. Man wird ruhiger in dieser Atmosphäre einer dem westlichn Besucher oft unorganisiert vorkommenden Geschäftigkeit, die doch, weil sie wie Selbstzweck anmutet, geradezu etwas Meditatives bekommt. Das Stimmengewirr klingt wie Meeresrauschen. Der spätabendliche Anschlussflug in Casablanca nach Marrakesch fällt aus? Kein Problem. Die Koffer verschwinden für 24 Stunden? Keine Au...


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