Exodus

Chaim Noll erzählt von einer Katastrophe

  • Sabine Neubert
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Mehrheit fließt mit dem großen Strom, mehr oder weniger gedankenlos, macht alles mit, auch das, was die Katastrophen hervorruft – Misswirtschaft, Korruption, Verschwendung der Ressourcen, Zerstörung der Natur – und hat Null Interesse, dieses Versagen hinterher zu thematisieren. Die meisten bekommen nicht einmal mit, was sie falsch gemacht haben ... Millionen Desorientierte treiben umher wie Blätter im Wind.« Aus diesem Roman-Zitat geht schon hervor: wir haben es mit aktueller Thematik und mit einer ziemlich pessimistischen Weitsicht des Autors zu tun. Nehmen wir das gleich vorweg: Man liest den ersten Teil des Buches als eine Art moderne, in die Gegenwart versetzte, am biblischen Exodus (Auszug aus Ägypten) orientierte Auszugsgeschichte, aber spätestens in der Mitte des Buches wird deutlich, dass es hier keine Verheißung, kein »gelobtes Land« mehr geben wird. Es gibt auch kein Vorwärts, es gibt nur ein Zurück. Nach der ...


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