Stress in Sprachschule

Berlitz will Feste durch Freie austauschen

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bei der renommierten Berlitz-Sprachschule mit bundesweit gut 500 Beschäftigten ist ein heftiger Konflikt ausgebrochen. Es geht um Pläne zur Entlassung von rund 70 fest angestellten Lehrkräften und zur Lohnsenkung in zweistelliger Höhe.

Ein Blick auf www.berlitz.de – hinter der Fassade brodelt es. ND-Screenshot: Wolfgang Frotscher
Ein Blick auf www.berlitz.de – hinter der Fassade brodelt es. ND-Screenshot: Wolfgang Frotscher

Gegen die Pläne des Managements machen jetzt Gewerkschaftsmitglieder und Betriebsräte mobil, gehen mit ihrem Anliegen an die Öffentlichkeit und werben um Solidarität. Letzte Woche demonstrierten Berlitz-Beschäftigte vor den Hauptbahnhöfen in Frankfurt am Main und Wiesbaden gegen die drohenden Kündigungen. »Heute Berlitz, morgen arbeitslos«, hatte sich eine Sprachlehrerin auf ein Pappschild geschrieben. »Vom Mercedes der Sprachbildung zum Schlecker der Weiterbildung«, lautete eine andere Aufschrift in Anspielung an die als erfolgreich geltende »Berlitz-Methode« zur Erlernung von Fremdsprachen. Die Betroffenen vermuten, dass mit den Maßnahmen vor allem die Rendite des japanischen Großkonzerns gesichert werden soll, dem Berlitz mittlerweile gehört.

Wie kaum eine andere private Bildungseinrichtung ist der deutsche Ableger der 1878 gegründeten und weltweit operierenden Sprachschule Berlitz eine gewerkschaftliche Bastion. Hier hat die Bildung...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.