In die Klinik getrunken

Trauriger Rekord 2009 mit 408 Komasäufern

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND). In Berlin steigt die Zahl jugendlicher Komasäufer weiter an. Im Jahr 2009 kamen nach Informationen der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) 408 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus, wie sie gestern mitteilte. Nach bislang unveröffentlichten Daten des Statistischen Landesamtes sei die Zahl der Betroffen im Vergleich zu 2008 um sechs Prozent gestiegen und habe einen neuen Höchststand erreicht.

»In den vergangenen zehn Jahren haben sich die alkoholbedingten Klinik-Einlieferungen mehr als verdoppelt«, sagt Herbert Mrotzeck, DAK-Landeschef in Berlin. »Die aktuellen Zahlen sind alarmierend.« In der Altersgruppe zwischen 15 und 20 Jahren landeten 2009 zum Beispiel 318 Jugendliche im Krankenhaus. Im Vorjahr waren es noch 281. Ein Anstieg um über 13 Prozent. Die Zahl der betroffenen Mädchen stieg um 16,5 Prozent auf 127 Fälle. Bei den Jungen wuchs die Fallzahl mit 191 Klinikeinweisungen um elf Prozent. In der Altersgruppe der Zehn- bis 15-Jährigen gingen dagegen die alkoholbedingten Krankenhausaufenthalte um gut 13 Prozent zurück.

Die höchste Steigerungsrate gab es mit 57 Prozent im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Hier kletterte die Zahl der Krankenhausfälle bei Kindern und Jugendlichen von 21 auf 33. Den stärksten Rückgang verzeichnet Lichtenberg. Hier ging die Fallzahl bei den 10- bis 20-Jährigen von 36 auf 22 um rund 39 Prozent zurück.

Die Krankenkasse setzt ihre Präventionskampagne »bunt statt blau« fort. 250 Schulen seien von ihr angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen worden. Beim DAK-Plakatwettbewerb »bunt statt blau« setzen Schüler mit Kunst und Kreativität ein Zeichen gegen das Komasaufen. »Wir müssen das Thema auf den Stundenplan setzen«, so Herbert Mrotzeck.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal