Wenn der Tierarztbesuch unerschwinglich ist

In Berlin gibt es jetzt für bedürftige Haustierhalter spezielle Veterinärsprechstunden

Zur Tiertafel Berlin gehört seit zwei Wochen auch eine Tierärztin. Sie kümmert sich um Haustiere von Menschen, die sich eine Behandlung in einer Tierarztpraxis normalerweise nicht leisten können.

Ataura Rodriguez mit Patient
Ataura Rodriguez mit Patient

»Dieses Projekt ist wichtig, weil es menschlich ist«, sagt die Tierärztin Ataura Rodriguez über ihre Tätigkeit für die Tiertafel Berlin. »Die Leute müssen sich für ihre Armut nicht schämen oder rechtfertigen. Zahlungsunfähigkeit ist für mich kein Abweisungsgrund.« Einmal in der Woche hat sie in einer eigens dafür eingerichteten Praxis Sprechstunde.

»Sehr viele Menschen sind bedürftig und auf solche Hilfen angewiesen«, berichtet die Gründerin der Tiertafel Deutschland, Claudia Holm. Allein in Berlin werden täglich bis zu 1000 Kilogramm Futter für Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und Vögel abgegeben. Bundesweit versorgt die Tiertafel monatlich mehr als 19 000 Tiere. Im vergangenen Jahr entsprach das einer Futtermenge von 350 Tonnen. Holm: »Viele Menschen können sich nicht einmal das Futter leisten, geschweige denn einen Tierarzt. Die Armut nimmt immer mehr zu.«

In Deutschland sind etwa 223 000 Menschen als wohnungslos gemeldet. Vo...


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