Abriss erlahmt ohne Altschulden-Erlass

Sachsen-Anhalts Vermieter drängen auf Bundesregelung / Noch 60 000 Wohnungen müssen weg

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Bund muss dringend dafür sorgen, dass die Altschulden für Abrisswohnungen erlassen werden. Ansonsten sehen Sachsen-Anhalts Vermieter den Stadtumbau bis 2016 in Gefahr.

Guter Wille beseitigt keine Altschulden. Den politischen Willen, ostdeutschen Vermietern ihre Verbindlichkeiten aus der DDR zu erlassen, erkennt Roland Meißner, Chef des Verbands der Wohnungsgenossenschaften in Sachsen-Anhalt, fast überall: Die Berliner Bundeskoalition bekannte sich dazu im Regierungsvertrag; ein Gutachten empfiehlt die Streichung; alle Landtage im Osten fordern gleiches. Aber die Vermieter sitzen weiter auf den Schulden: »Die Haushaltslage im Bund«, sagt Meißner, »hat das einfach nicht hergegeben.«

Das Geld freilich muss aufgetrieben werden, wenn der Stadtumbau im Osten weitergehen soll. Fast 60 000 Wohnungen, für die sich wegen des Rückgangs der Bevölkerung keine Mieter mehr fanden, haben kommunale und genossenschaftliche Vermieter allein in Sachsen-Anhalt seit dem Jahr 2002 abgerissen. Noch einmal so viele müssten innerhalb der nächsten sechs Jahren verschwinden, sagt Meißner. Geschehen wird das nur, wenn ein »Grundp...


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