Trauer um die kleine Lilly

  • Leticia Witte, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Anteilnahme ist groß: Tagelang hofften die Familie und viele andere Menschen, dass die kleine Lilly überlebt. Am Freitag starb die Zweijährige. Nun herrscht in Eberswalde Trauer über den Tod des Mädchens, das während eines Kita-Ausflugs ins eiskalte Wasser eines Teiches gestürzt war. Gegen eine Erzieherin wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, wie Oberstaatsanwalt Thomas Meyer am Montag sagte. Am Nachmittag war eine Gedenkfeier auf dem Marktplatz geplant.

Der Leichnam sei von der Kriminalpolizei beschlagnahmt worden. Er soll gerichtsmedizinisch untersucht werden, erklärte Meyer. Die Staatsanwaltschaft sei dabei, die Umstände des Unglücks vom 8. Dezember zu rekonstruieren. Dazu werden Zeugen vernommen, unter anderem auch Betreuer, die am Unglückstag bei den Kindern waren. Auf die 27 Knirpse im Alter von zwei bis vier Jahren passten neben zwei Erzieherinnen auch zwei Praktikantinnen und eine Aushilfskraft auf, sagte Meyer. »Wir ermitteln, ob das ausreichend Betreuer waren.« Die für den Ausflug verantwortliche Erzieherin, gegen die jetzt auch ermittelt werde, sei im Gegensatz zu ihren Kolleginnen noch nicht befragt worden. Auch dem anderen zweijährigen Mädchen, das mit Lilly ins Wasser gefallen war, soll vorerst kein Besuch abgestattet werden. Die Kleine war in ein Eberswalder Krankenhaus gebracht worden, hatte sich erholt und ist wieder bei ihren Eltern.

Alle Erzieherinnen der städtischen Kita seien krankgeschrieben, sagte die Eberswaldes Stadtsprecherin Britta Stöwe. Kolleginnen aus anderen Einrichtungen seien nach dem Unglück eingesprungen. Die Stadtverwaltung habe den Eltern von Lilly angeboten, die Beerdigungskosten zu übernehmen. »Wir sind sehr erschüttert darüber, dass Lilly es nicht geschafft hat«, erklärte Bürgermeister Friedhelm Boginski (FDP).

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