Im Sicherheitswahn

Thomas Sautner entwirft in »Fremdes Land« eine Anti-Utopie

  • Uli Gellermann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es ist eine schöne neue Welt, die Thomas Sautner in seinem Roman »Fremdes Land« entstehen lässt: Die Bürger des fremden Landes werfen Feelgood-Pillen ein, um den Tag zu überstehen, auf der P-Card jedes Einzelnen sind alle seine Daten konzentriert, eine freiwillige Bürger-Security kontrolliert Straßen und öffentliche Verkehrsmittel, es geht im täglichen Leben um immer mehr Sicherheit. Natürlich zum Wohle des Bürgers. Sagt die Regierung. Längst ist die Rente mit 80 eingeführt und die Moslems leben in Separation, haben eigene, genau kontrollierte Viertel und tragen grüne Bänder am Handgelenk ..

Das Muster von »Fremdes Land« ist bereits in Aldous Huxleys »Brave New World« entwickelt. Doch gewinnt Sautner eine neue Erzählperspektive, wenn er aus dem Inneren der scheinbaren Macht erzählt: Es ist Jack Blind, der als Stabschef des neuen Präsidenten vom seinem eignen Aufstieg und Fall Zeugnis ablegt und davon, dass die vermeintlich politische M...


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