Die neue, »unheimliche« K-Frage

Zorn und Euphorie auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Die XVI. war die bislang größte Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, zu der die Tageszeitung »junge Welt« alljährlich im Januar einlädt. Über 2000 junge Leute strömten am Samstag in das Urania-Haus in Berlin. Kein Wunder, angesichts der Reklame bürgerliche Blätter im Vorfeld – durch ihre Empörung über einen Artikel der Ko-Vorsitzenden der LINKEN. Gesine Lötzsch vor allem wollten die jungen Leute hören. Und wären beinahe um diesen Wunsch gebracht worden.

Ihr Stimme bebte, verriet Zorn. Gleichwohl sie unter dem immensen Druck nicht nur von außen, sondern auch durch eigene Genossen (was sie selbstredend coram publico nicht zugab) in letzter Minute ihre Teilnahme an der medial umstrittenen Podiumsdiskussion abgesagt hatte, nahm sich Gesine Lötzsch doch die Freiheit zu reden. Sie artikulierte sechs Fragen und rief kämpferisch aus: »Dass ich keine Demokratin wäre und ich nicht auf dem Boden des Grundgesetzes stünde, ist eine Unverschämtheit! Ich bin mit Haut und Haaren Demokratin, und ich sage euch, keine Partei in diesem Land nimmt die Demokratie so ernst wie DIE LINKE ... Aber ich lasse mir nicht von unseren politischen Gegnern vorschreiben, zu welchen Konferenzen ich gehe. Gregor Gysi würde sagen: ›Ja, wo leben wir denn!‹« Die Parteichefin stellte klar: »Ich will eine andere Gesellschaft, eine Gesellschaft, in der Menschen nicht ausgegrenzt werden. Und das schließt Stalinismus und autori...


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