Von Dinosauriern zu Lichtschaltern

Eine Reise durchs Braunkohlegebiet im Dreiländereck

Deutschland und Tschechien sind Stromexporteure, der östliche Nachbar Polen weitgehend energieautark. Die Versorger in allen drei Ländern beteuern, nicht ohne die Braunkohle auszukommen.

Jan Rovensky von Greenpeace Tschechien ist einer der schärfsten Kritiker der Kohlekraftwerke des Landes
Jan Rovensky von Greenpeace Tschechien ist einer der schärfsten Kritiker der Kohlekraftwerke des Landes

Karl Ludvik ist kein Mann, der gerne redet. »Kommen Sie!« sagt er und schreitet ungeduldig voran durch die noch leere Turbinenhalle. Den Neubau des Kraftwerks Ledvice in Nordböhmen zu koordinieren, ist sein letztes großes Projekt vor dem Ruhestand. Oben auf dem Treppenturm thront eine Aussichtsplattform. Gen Horizont zieht sich ein brauner Streifen durch die sonst grüne Landschaft, der Tagebau Bílina, der das Kraftwerk versorgt. »Der Standort Ledvice wurde gewählt, weil in Bílina noch genug Kohlevorräte vorhanden sind«, erklärt Ludvik. Ab 2014 soll das neue 660 Megawatt-Kraftwerk regulär Strom produzieren, 40 Jahre lang soll es am Netz bleiben.

Im modernen Besucherzentrum von Ledvice kann man per Joystick und Beamer durch das zukünftige Kraftwerk fliegen, rechts unten flimmern technische Daten durchs Bild. 610 Grad werden beim Verbrennen erreicht. Karl Ludvik weiß weitere Daten aufzuzählen: Das Kraftwerk benötigt 560 000 Kubikmeter Küh...


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