Wilde Geschichten

Fabián Casas: »Lob der Trägheit«

  • Michael Sollorz
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ich esse, scheiße, schlafe; ich bin eine Biologie ohne Ziel«, heißt es gleich eingangs. »Mein Alter, mein Bruder und ich, wir leben jeder für sich in unterschiedlichen Zonen; wir sind so weit voneinander entfernt wie Planeten.«

Buenos Aires, irgendwann in den 90ern. Wenn der junge Held Andrés nicht gerade wieder die Abbey Road hört oder Celine liest, hockt er nächtelang mit seinen Kumpels Roli und Picasso in Bars, die anscheinend niemals schließen. Als sein pensionierter Vater, eher so ein lascher Vati, ihn unaufdringlich mahnt, sich doch vielleicht bei Gelegenheit einmal um eine Arbeit zu bemühen, beginnt das Söhnchen mit Drogen zu dealen und wird sein bester Kunde.

Auf dem Schicksalsweg der Bücher folgt Andrés dem seligen Holden Caulfield aus Salingers Welterfolg »Der Fänger im Roggen«. Ein halbes Jahrhundert trennt die beiden, Galaxien. Wo der New Yorker Jüngling noch herrschende Normen infrage stellte und sich an seiner Umgebung ri...


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