Warum sich Italiener nach der IKP sehnen

Nachfolger können Erwartungen nicht erfüllen

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

In diesem Jahr begeht Italien den 150. Jahrestag seiner Staatsgründung und den 90. Jahrestag der Gründung des »Partito comunista italiano«, der Italienischen Kommunistischen Partei (IKP). Das Zusammenfallen der beiden runden Geburtstage ist natürlich Zufall, doch zeigt sich, welchen großen Anteil die IKP an der Geschichte Italiens hat.

Nicht wenige Italiener wünschen sich die IKP zurück – jedenfalls eine linke Partei, die so eng mit dem Land verwoben, so stark in der Gesellschaft verankert ist. Damals – und damit meinen die Italiener, die sich noch daran erinnern können, die Zeit bis 1991, als die Partei aufgelöst wurde – damals hatte »man« noch einen klaren Bezugspunkt, einen ideellen und auch physischen Ort, an dem man diskutieren und streiten konnte, aber wohl vor allem noch eine gemeinsame Hoffnung. Und eine gemeinsame Geschichte, auf die man stolz sein konnte. Die italienischen Kommunisten haben Antonio Gramsci hervorgebracht, einen der führenden Intellektuellen des vergangenen Jahrhunderts, sie waren maßgeblich am Widerstand gegen die Fa...


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