Einen Strauss zum Abschied

Kirsten Harms inszenierte an der Deutschen Oper Berlin Richard Strauss' »Die Liebe der Danae«

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Als der göttliche Supermacho Jupiter in die Jahre kommt, will er es noch einmal wissen. Aber nicht wie bei Leda als Schwan, noch wie bei Alkmene als deren Ehemann oder gar als Stier wie bei Europa, auch nicht als Wolke wie bei Semele. Diese Damen sind immer noch so fasziniert von ihrem göttlichen One-Night-Stand, dass sie ihn jederzeit wiederholen würden. Selbst als Jupiter schon Danae mit dem Glanz von König Midas' Gold blenden und verführen will, machen sie sich noch an den Gott heran. Doch Danae entscheidet sich für den echten Midas und bleibt dabei – auch als Jupiter ihn vor lauter gekränkter Eitelkeit gemeinsam mit Danae in die Armut verbannt.

Wo wahre Liebe waltet, ist nichts zu machen, so Jupiters Erkenntnis nach zweieinhalb ziemlich schwerfällig von Joseph Gregor für Altmeister Richard Strauss zusammengedichteten Stunden. Am Ende einigen sich der Gott und die Menschenfrau friedlich und Strauss komponiert das als ausufernd...


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