Mieten steigen erheblich

Neue Studie belegt von Experten vermuteten Trend

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(ND/dpa). Eine aktuelle Erhebung der Mietpreise in Berlin des Instituts F+B zeigt eine deutliche Erhöhung in den vergangenen drei Jahren. Dabei geht die Entwicklung in den einzelnen Bezirken weit auseinander. Nach Medienberichten sind die Mieten bei Neuverträgen zwischen 2007 und 2010 durchschnittlich um 12 Prozent auf 6,10 Euro pro Quadratmeter gestiegen, bei laufenden Verträgen um 5,5 Prozent auf 4,90 Euro. Diese Werte hat das Hamburger Institut F+B Forschung und Beratung für Wohnen, Immobilien und Umwelt GmbH errechnet, das mit seinen Daten die Grundlage für den Mietspiegel liefert, der im Mai veröffentlicht wird. Es wird gemutmaßt, dass dieser nach nur leichten Steigerungen in den vergangenen Jahren, deutliche Erhöhungen aufweisen wird, weil viele Neuvermietungen darin einfließen.

In Berlin werden Wohnungen in Alt-Mitte derzeit am stärksten nachgefragt. In den beliebtesten Straßen stiegen die Mieten dort bei Neuabschlüssen innerhalb von drei Jahren um 18 bis 22 Prozent auf 8,20 bis 10 Euro. Auch Kreuzberg und Prenzlauer Berg liegen der Studie zufolge deutlich über dem Durchschnitt. Ebenso stiegen die Mieten in Wedding rund um den Flughafen Tegel sowie in Neukölln in Rixdorf, in »Kreuzkölln« nordöstlich der Sonnenallee sowie im Schillerkiez am Tempelhofer Feld.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Ramona Pop, kritisierte angesichts dessen die Wohnungspolitik der Regierungskoalition. »Rot-Rot hat jahrelang verschlafen, auf die besorgniserregende Mietentwicklung zu reagieren«, erklärte Pop am Freitag. Es bestehe akuter Handlungsbedarf. Als Reaktion darauf, verwies der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Christian Gaebler, auf das Ziel der SPD, die Zahl der landeseigenen Wohnungen wieder erhöhen und mit einer Bundesratsinitiative eine Begrenzung der Mietsteigerungen einführen zu wollen.

Der Geschäftsführer der Berliner MieterGemeinschaft e.V., Joachim Oellerich, zeigte sich vom Bekanntwerden des Mietenanstieges nicht überrascht: »Die höheren Mieten sind Ausdruck einer Marktverengung. Denn seit zehn Jahren werden in Berlin keine neuen Wohnungen mehr gebaut.« Mit steigendem Wohlstand habe die Entwicklung nichts zu tun.

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