Verwaistes Amt, leere Bewerberliste

Sächsisches Koalitionsgerangel verhindert bisher Neuwahl eines Stasi-Landesbeauftragten

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mehrere Wochen nach Ausscheiden des letzten Amtsinhabers ist der Posten des Stasi-Landesbeauftragten in Sachsen noch immer unbesetzt. Parteienstreit bewirkte, dass zwei hoch gehandelte Bewerber inzwischen aus dem Rennen sind.

Was ist für einen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen wichtiger: widrige Erfahrungen im eigenen Leben, um Nöte von DDR-Opfern nachfühlen zu können, oder die Fähigkeit, eine Behörde zu führen? Vordergründig sind es unterschiedliche Antworten auf diese Frage, die bewirkten, dass das Amt in Sachsen einen Monat nach Ausscheiden des Amtsinhabers nicht besetzt ist. Daneben stehen Streit und schlechtes Krisenmanagement in der Koalition aus CDU und FDP. Zehn Jahre leitete Michael Beleites, ein Mann, der als Umweltaktivist in der DDR Repressalien ausgesetzt war, die Behörde; im Dezember gab er das Amt turnusgemäß auf. Als Nachfolger gehandelt wurden die Schriftstellerin Freya Klier und Konrad Felber, seit zwölf Jahren Chef der Dresdner Außenstelle der Birthler-Behörde.

FDP-Minister will Liberalen

Klier kommt wie Beleites aus der DDR-Opposition, durfte ihren Beruf nicht ausüben und wurde 1988 abgeschoben. Sie war Favorit de...


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