Pseudokrieg um Hindutempel

Nationalisten heizen Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha an

  • Daniel Kestenholz, Bangkok
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Es sind vor allem innenpolitische Spannungen in Thailand, die zu Scharmützeln an der Grenze zu Kambodscha führen: Seit Freitagabend liefern sich die Nachbarn nahe der Ruine des Tempels Preah Vihear Feuergefechte. Mehrere Soldaten und Anwohner starben, Tausende sind auf der Flucht.

Sowohl Thailand als auch Kambodscha geben an, in Selbstverteidigung zu handeln. Kambodschas Premier Hun Sen rief den UN-Sicherheitsrat an und bat, »Thailands Aggression zu stoppen«. In Bangkok drohte Armeesprecher Sansern Keowkhamnerd derweil, Thailand werde »weiter schießen, solange die Kambodschaner auf uns schießen«.

Klar ist, dass in Thailand Kriegstreiber die Trommeln rühren. Die nationalistischen Gelbhemden der Volksallianz für Demokratie (PAD), die mit Massenprotesten schon vier Regierungschefs zu Fall brachten, nutzen den Grenzkonflikt, um den Sturz des jetzigen Premiers Abhisit Vejjajiva zu betreiben. Der wiederum versucht sich bei den Gelbhemden einzuschmeicheln, indem er auf Konfrontationskurs zu Phnom Penh geht. Die Eskalation ist das Ergebnis.

Ausgetragen wird der Machtkampf im Namen des Tempels Preah Vihear, von dessen Höhe sich ein prächtiger Blick über die thailändische Lan...


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