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Schönbohm im Visier
Speer-Anwalt fordert Ermittlungen zu Strafvereitelung
Potsdam (ND-Herzberg). In den juristischen Auseinandersetzungen um den gestohlenen Laptop des ehemaligen Innenministers Rainer Speer (SPD) greift dessen Anwalt nun Amtsvorgänger Jörg Schönbohm (CDU) an. Wie der Potsdamer Oberstaatsanwalt Helmut Lange bestätigte, habe der Rechtsanwalt Johannes Eisenberg die Einleitung von Ermittlungen gegen Schönbohm gefordert.
Schönbohm habe sich der Strafvereitelung im Amt schuldig gemacht. Ein Tennisklubfreund habe ihm erzählt, dass die Daten des gestohlenen Laptops kursierten. Schönbohm habe dem Mann daraufhin Kontaktdaten zu Journalisten gegeben. Wenig später berichtete die »Bild«-Zeitung von einem unehelichen Kind Speers und dem Verdacht auf Sozialbetrug. Speer trat daraufhin zurück.
Eisenberg kritisierte, dass Schönbohm die Polizei nicht eingeschaltet hat. Stattdessen habe er den Hehlern dabei geholfen, Geld mit dem gestohlenen Laptop zu verdienen. Speer selbst sprach angesichts des Verhaltens von Schönbohm von einem »Vertrauensbruch« und »Fehlverhalten«. Auch die Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Landtag, Kerstin Kaiser, zeigte sich überrascht von den Vorwürfen: »Wenn sich das bewahrheiten sollte, wäre das ein Skandal und dann habe ich mich in Schönbohm getäuscht.«
Der CDU-Politiker hatte den Vorfall vor einigen Monaten eingeräumt, als er von der Staatsanwaltschaft als Zeuge zu dem Laptop-Diebstahl befragt worden war. Damals sahen die Potsdamer Beamten offenbar keine Anlass, gegen ihn zu ermitteln.
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