HANS MAGNUS ENZENSBERGER: Preis des Irrtums

Marginalien zum KLEIST-JAHR 2011

Das Werk Kleists ist den Zeitgenossen unsichtbar geblieben, nicht weil diese sich geweigert hätten, »mit der Zeit zu gehen«, sondern weil sie mit der Zeit gegangen sind. Damit ist nicht gesagt, dass in den Künsten verkannt werden müsse, was Zukunft enthält. Ohnehin hat der Begriff des Verkannten eine altmodische Färbung angenommen, seitdem die Kapazität der Reproduktions-Apparate größer ist als die vorhandene Produktivität, seitdem infolgedessen wahllos und auf Verdacht publiziert wird, was überhaupt einer schreibt oder malt...


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