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Cottbus soll nazifrei sein

  • Lesedauer: 2 Min.

Cottbus (dpa/ND). Mit einer Mahn- und Gedenkveranstaltung will das Bündnis Cottbuser Aufbruch am kommenden Dienstag an den Luftangriff auf die Stadt zum Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern. »Wir hoffen auf die Teilnahme möglichst vieler Menschen, um unser Vermächtnis gegen Krieg und nationalsozialistischen Terror zu bekräftigen«, sagte gestern der Pressesprecher des Bündnisses, Lothar Judith vom DGB. Mit seinen Aktionen wolle das Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Stadt, Kirchen, Kammern und Polizei auch einem geplanten NPD-Aufmarsch die Stirn bieten.

Die Veranstaltung mit Kindermusical, Kinderchor, Rockgruppe, Glockengeläut und einer Rede von Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) findet von 17.30 bis zirka 20 Uhr an der Lutherkirche in der Nähe des Hauptbahnhofes statt. Die Kirche brannte bei dem Bombardement am 15. Februar 1945 aus und wurde später wieder aufgebaut. Bei dem Angriff vor 66 Jahren durch amerikanische B 17-Bomber auf den Lausitzer Eisenbahnknotenpunkt – zwei Tage nach dem Inferno von Dresden – starben etwa 1000 Menschen, ungefähr 13 000 wurden obdachlos. Große Teile der Südstadt, zu dem auch das Krankenhaus gehört, versanken in Schutt und Asche.

Die Opfer des Bombenangriffes dürften nicht für Aufmärsche alter und neuer Nazis instrumentalisiert werden, erklärte Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) als Sprecherin des Cottbuser Aufbruchs. »Cottbus ist eine menschliche, weltoffene und tolerante Stadt und steht für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen«, betonte die Mitbegründerin des Bündnisses, das 1999 aus der Taufe gehoben wurde.

Ein weiteres Bündnis namens »Cottbus nazifrei!« will mit einer friedlichen Sitzblockade die vom NPD-Kreisverband Lausitz angemeldete Demonstration aufhalten. Wie ein Polizeisprecher sagte, habe man das Bündnis wie alle anderen Veranstalter darauf hingewiesen, dass Blockaden gegen das Versammlungsgesetz verstoßen.

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