Un ROMEO pas comme les autres

»ROMEOS« von Sabine Bernardi

  • Lesedauer: 3 Min.
Un ROMEO pas comme les autres

Auf seiner Facebook-Seite stellt sich der Film »ROMEOS« als „Personal Drama – Tragikkomödie“ vor. Dabei geht es um die Selbstfindung des 20-jährigen TransMann Lukas während seiner Testosteronbehandlung. „Das ist mein 25. Testoteron-Shot und dies möchte ich gern mit Euch teilen!“ Nicht mit Euch Zuschauern sondern mit Euch aus der „Transfamily“: Lukas (Rick Okon) chattet mit anderen Transmännern aus dem Mädchenwohnheim, wo er als „Frau“ für seine Zivi-Stelle einquartiert worden ist, obwohl die Zivildienstbehörde von seiner Umwandlung weiß.

Außer der Behörde weißt nur Lukas alte Freundin Ine (Liv Lisa Fries) von seiner Geschlechtsumwandlung. Sie kennt Lukas von früher und er bleibt ihr treu: Ine geht gerne auf Parties der Gay Szene in Köln aus und schleppt Lukas mit.

„Klar siehst Du gut aus!“

Trotz täglichem eisernen Hanteltrainings, wachsenden Haaren und maskulinen Formen traut sich Lukas aber kaum was: ohne Jacke sieht ihm sein Oberkörper noch viel zu weiblich aus. Noch sechs Wochen Behandlung: Lukas macht sich im Internet über Brust-OP schlau. „Durchhalten“ sagt er einem anderen Transmann, von Transphobie getroffen. In der Phase der Geschlechtsanpassung hat es Lukas nicht einfach, von gemeinschaftlichem Duschen im Mädchenwohnheim bis Auf-Klo-Setzen-Können auf Parties. Nur die Freundschaft zu Ine macht Lukas Geheimnis etwas erträglicher. Komplizierter wird es dann noch mit dem attraktiven und schwulen Macho Fabio (Maximilian Befort): Der steht auf Lukas, Lukas ist heiß auf ihn. Für einen Flirt unter die Sonne steht allerdings das Geheimnis von Lukas zwischen den beiden. Ohne Outing geht nichts. Berührend.
Ins Spiel kommt dann auch noch die Familie von Lukas. „Lukas ist ein Mädchen, Lukas ist ein Mädchen!“ schreit nach einer Streiterei die kleine Schwester zum Lukas Geburtstag im Wohnheim. Zufällig ist Fabio auch anwesend....

„ROMEOS“, der Coming-Of-Age-Film von der Regisseurin Sabine Bernardi wurde im Sommer 2010 in Köln gedreht, „Mir war es wichtig, auch mit dem komplexen Thema Transgender ein breites Publikum zu unterhalten. Ich freue mich riesig, dass unser Film nun sein erstes großes Publikum findet und mit einer Weltpremiere auf der Berlinale Aufmerksamkeit für dieses gesellschaftlich relevante Thema schaffen kann“, so die Regisseurin.

Schon 2005 arbeitete Sabine Bernardi zum Thema Transgender. Es ging um einen Dokumentarkurzfilm über den Duisburger Luis, Gründer der „transfamily“, eine Anlaufstelle für Transsexuelle und deren Angehörige. Mit seiner Erfahrung hat er die Drearbeit des Erstlingswerks Romeos unterstützt.

Tickets und Termine

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal