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Unter den Feiertagen, die die deutsche Einheit uns brachte, ist der heutige Valentinstag ein besonderes Geschenk. Nicht nur für Floristen, Patissiers und andere von der Zweisamkeit partizipierende Gewerke. Der Tag der Liebenden bringt uns allen Wärme in die Tristesse des winterlichen real existierenden Kapitalismus. Was hätten DDR-Bürger einst auch mit diesem Feiertag anfangen sollen? So beschämend es ist – die Ankunft Jesu als Bräutigam zur Himmlischen Hochzeit war vielen von uns nicht wirklich Herzensangelegenheit. Womöglich hätten manche an Moskaus Deutschlandexperten Valentin Falin oder die erste Frau im All Valentina Tereschkowa als Namenspatronen gedacht – Bischof Valentin von Terni hatte jedenfalls kaum einer auf dem Schirm. Ganz abgesehen davon, dass Liebe bekanntlich in der Diktatur nur im Geheimen gedeihen konnte – fast wie die Blumen, die noch am 8. März oft zur Herausforderung wurden. Ohne Systemwechsel wären wir nie reif für den Valentinstag geworden. oer

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