Beruhigungspille für Tschechiens Ärzte

Aufhebung des medizinischen Notstands nach Kompromissangebot des Gesundheitsministers

  • Jindra Kolar, Prag
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die tschechischen Krankenhausärzte haben einem Lohnangebot des Gesundheitsministers zugestimmt. Damit kann auch die Bewegung »Danke, wir gehen« ihre Aktivitäten einstellen. Erste Ärzte haben bereits ihre für Ende März geplanten Kündigungen zurückgezogen.

Der tschechische Gesundheitsminister Leos Heger hat den Krankenhausärzten im Land einen Kompromissvorschlag unterbreitet, der von der Mehrheit der Mediziner angenommen worden ist. Wie ein Sprecher des Ministeriums mitteilte, sieht man darin eine Grundlage, um die gegenwärtige Krise beizulegen.

Seit Monaten protestieren Tschechiens Klinikärzte gegen die Gehaltspolitik der Regierung. Mit der Bewegung »Danke, wir gehen« hatte der Ärzteverband LOK das Gesundheitssystem derart in Schwierigkeiten versetzt, dass Minister Heger den Notstand verkündete: Von etwa 16 000 Krankenhausärzten hatte zum Jahreswechsel ein Viertel gekündigt. Viele sind ins benachbarte Ausland, etwa nach Sachsen und Bayern oder nach Österreich abgewandert. Dort wurden die Spezialisten mit offenen Armen und deutlich höheren Gehältern empfangen, in den heimatlichen Kliniken fehlten sie. Leos Heger ließ niedergelassene Ärzte zu Klinikdiensten rekrutieren und zog selbst den K...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.