Die vergessenen Widerstandskämpfer

Ausstellung über Wehrmachtsjustizopfer in rheinland-pfälzischer KZ-Gedenkstätte

  • Marianne Walz
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In der KZ-Gedenkstätte Osthofen ist zurzeit die Wanderausstellung »Was damals Recht war...« zu sehen. In der Stätte des einstigen Naziterrors wird eine bis heute zu Unrecht vergessene Opfergruppe geehrt: Widerständige Wehrmachtsangehörige und Deserteure.

Den Vergessenen ein Gesicht geben.
Den Vergessenen ein Gesicht geben.

»Was damals Recht war, kann heute nicht Unrecht sein.« Diesen Rechtfertigungsversuch des ehemaligen NS-Marinerichters Hans Filbinger, der es bis zum baden-württembergischen Ministerpräsidenten brachte, zitierte »Der Spiegel« 1978. Jetzt bilden die ersten vier Worte des Spruches den Titel der Sonderausstellung über das Unrecht der Wehrmachtsjustiz.

Wer die Exponate, die Dokumente über Opfer und Täter, zuvor in Berlin oder Köln, Halle oder München, Wien, Potsdam, Erfurt, Marburg oder Prora gesehen hat, kann sie in den Räumen der Osthofener KZ-Gedenkstätte auf neue Weise lesen. Das Nachdenken über das Begriffspaar Recht und Unrecht gerät in dieser Atmosphäre und vor diesem Hintergrund zur eindringlichen Reflexion.

Das Konzentrationslager bei Worms, das einst Anna Seghers zu ihrem später weltberühmten Roman »Das Siebte Kreuz« anregte, diente zwischen März 1933 und Juli 1934 den Nazi-Machthabern vor allem zur Einschüchterung politischer Geg...


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