Traditionalist der Moderne

  • Hansdieter Grünfeld
  • Lesedauer: 2 Min.

Nicht erst das Jazzfest Berlin verschaffte dem us-amerikanischen Saxofonisten, Komponisten und Gruppenleiter Chico Freeman verstärkte Bekanntheit in Europa, sondern bereits ein legendäres Konzert mit seinem Vater Von Freeman bei den Berliner Jazztagen. Heute Abend gibt der Modern-Jazz-Traditionalist endlich einmal wieder ein Klubkonzert. Einspielungen wie »No Time Left« oder »Tradition in Transition« belegen, dass Freeman musikalisch ausgehend vom zeitgenössischen Post-Hard-Bop eine Musik anbietet, die gleichviel Blues, Balladen, flüchtige Jazz-Rock-Flirts oder Latino-Einflüsse widerspiegelt.

»Zeitaktuelle fließende Übergänge gerinnen zur Überlieferung von Morgen«, behauptet der Künstler und Mathematiker, der in einem Gespräch mit Jazzfest-Projektleiter Ihno von Hasselt Free-Jazz ironisch als »Gratis-Jazz« umriss. Mit dem österreichischen Pianisten Fritz Pauer arbeitet Freeman seit einigen Jahren zusammen und spielte mit ihm eine Doppel-CD ein.

Pauer, der ob seiner musikalischen Bedeutung 2003 »das goldene Verdienstabzeichen« erhielt, zählt zu den musikalischen Jazz-Urgesteinen der Alpenrepublik. »Er spielt swingender und ausgetüftelter als viele amerikanische Pianisten«, so einmal bewundernd der verstorbene Charlie Mariano.

Doch nicht nur als kongenialer Begleiter großer Solisten, wie Bennie Golson, Dave Liebman oder eben Chico Freeman tritt der Österreicher ins Rampenlicht. Ebenso leitet er ein eigenes Trio, arbeitet mit dem Apollon Streichquartett oder der Dichterin Laurie Antonioli zusammen. Er erhielt 2008 den »Würdigungspreis für Musik«.

22. Februar, 22.15 Uhr, A Trane, Pestalozzistr. 105, Charlottenburg, Tel.: 030 / 313 25 50

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